Rezensionen zum Konzert des ARCANTRIO am 14/01/2006 in Ganderkesee





... Fast unvermeidlich im Mozartjahr befasste sich gleich zum Einstieg auch Arcantrio mit dem populären Liebling der Massen. Allerdings hatte sich das Ensemble erfolgreich darum bemüht, den Klassiker von weitgehend unbekannten Seiten und in völlig abgeänderten Arrangements zu präsentieren. So war die Maurerische Trauermusik ... von Marc Reichow in eine ungewöhnlich verhaltene, manchmal sogar düstere Fassung für Klarinette und Klavier uminterpretiert worden. Auch Mozarts schon 1777 entstandenes Lied "In einem einsamen Wald" [sic] dürften die meisten Rathausgäste am Sonnabend zum ersten Mal gehört haben. Selbst der fulminante Ausschnitt aus der Oper "Cosi fan tutte", in dem sich die zur Untreue verführten Frauen wechselseitig zurufen: "Ich nehme den Brünetten (...)", kam bei Arcantrio als ein echter Solitär daher. ... Im zweiten Teil des Abends verneigte sich Arcantrio mit zahlreichen Volksliedern und Tänzen vor Béla Bartók, der in diesem Jahr seinen 125.Geburtstag feiern würde. Außerdem stellte Marc Reichow gemeinsam mit Truike van der Poel, die mit ihrer klaren ausdrucksstarken Stimme ... voll überzeugte, seine Eigenkomposition "Leuchtende Nachtwolken" vor. ...
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Weltpremiere im Ganderkeseer Rathaus
Leibowitz-Miniaturen erstmals aufgeführt
Arcantrio bot Lehrstunde in klassischer und neuer Musik

(RH) - Delmenhorster Kreisblatt, 16/01/06

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... Erfrischend ... die Transkription des Duettes Fiordiligi-Dorabella aus "Cosi fan tutte". Welch' herrlicher Mezzosopran von Truike van der Poel: Er verwandelte den Lichthof des Rathauses in ein Miniatur-Opernhaus. Klarinette und Klavier ersetzten die zweite Singstimme und das Orchester. ...   Nach der Pause dann eine weitere Überraschung für die Ohren: Reichows "Leuchtende Nachtwolken" für Stimme und Klavier. Wer hätte geahnt, dass man die Erläuterung über leuchtende Nachtwolken aus Mayers [sic] enzyklopädischem Lexikon dem Zuhörer so nahe bringen kann. Ein gelungenes Werk eines jungen Komponisten - allerdings nicht jedermanns Geschmack.   Übrigens: Truike van der Poel sang in vier Sprachen: französisch, italienisch, ungarisch und hebräisch - eine sprachliche Glanzleistung ihrer bezaubernden Stimme!   Das ungewöhnliche Programm des "Arcantrios" war jedoch ein Wagnis für Ganderkesee. Die Reaktionen reichten von Unverständnis über aufmerksames Interesse bis hin zu der Feststellung: "Das war das Beste, was uns hier bisher geboten wurde!"
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Viele Zuhörer begeistert - aber nicht alle
MUSIK - Gemischte Reaktionen auf den Auftritt des "Arcantrios"
Rathauskonzert gut besucht

Itte Jacob - Neue Weserzeitung, 16/01/06

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... Da las sich doch schon allein der Programmzettel ausgesprochen spannend und das Konzert erfüllte dann alle gespannten Erwartungen. ...   Den Reiz der Bearbeitung, den Marc Reichow in seiner intelligenten, den Hörer aber auch fordernden Moderation immer wieder auch rational begründete, hatte auch seine Version des Duetts "Prendero quel brunettino" aus Mozarts "Cosi fa [sic] tutte" für Mezzosopran, Klarinette und Klavier. Mozarts psychologischer Tiefsinn wurde hier mit spielerischem Augenzwinkern und instrumental-vokaler Sinnlichkeit noch tiefsinniger.   ... Ohne Zweifel ist es nicht hoch genug zu schätzen, wenn Interpreten in ihren Programmen auch das Wagnis des Neuen mit ihrem Publikum eingehen.   Das begegnet uns in gewisser Form ja auch noch bei Debussy, jedenfalls wenn er so nuanciert, so nachdenklich, mit raffinierter Kühle und zugleich voller Leidenschaft und Sinnlichkeit interpretiert wird wie es hier Truike van der Poel in den "Trois Chansons de Bilitis" tat. Marc Reichow spielte das im gleichen Sinn ...   Nach der Pause gab es mit Marc Reichows "Leuchtenden Nachtwolken" für Stimme und Klavier die lohnende Erfahrung zu machen, wie ein Lexikontext mit musikalisch-künstlerischen Mitteln umfunktioniert werden kann zu Poesie. Eine Art von Umfunktionierung fand auch statt, wenn Bela Bartok die von ihm gesammelten [sic] Volksmusik zu Kunstmusik werden ließ Und wenn seine Interpreten ... dann mit so viel feiner Kraft, soviel Nuanciertheit und so viel Temperament agieren, kehrt der Volksmusikton auf neue Weise wieder in die Musik zurück. ...   Gleiches, und hier besonders temperamentvoll fand auch statt in Stefan Wolpes ... "Für den Tanzmeister" ... auf einen Text des israelischen Nationaldichters Chaim Nachman Bialik.   ... Für diesen vielfältigen, phantasievoll konzipierten Abend und seine ebenso kompetenten wie charmanten Interpreten gab es den großen Applaus ... und als Zugabe noch einmal Mozarts "Cosi fan tutte".
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Ein Abend des besonderen Klanges
Ganderkeseer Rathauskonzert: Großer Applaus für das Ensemble "Arcantrio"
Mozart und die Modernen

Günter Matysiak - Weserkurier Delmenhorst, 17/01/06

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